Beziehung zwischen zirkadianem Blutdruck und morgendlichem Blutdruckanstieg und dem Schweregrad des metabolischen Syndroms bei neu diagnostizierten Hypertonikern

Zielsetzung: Vierundzwanzigstündige ambulante Blutdruckdaten und das Vorhandensein eines metabolischen Syndroms (MS) sind beide gute Diskriminatoren für das kardiovaskuläre Risiko. Wir untersuchten die Beziehung zwischen den Scores des metabolischen Syndroms, wie sie im Bericht der International Diabetes Federation 2005 (IDF-2005) definiert sind, und den ambulanten 24-Stunden-Blutdruckdaten bei neu diagnostizierten Hypertonikern.

Methoden: Wir untersuchten 352 nicht-diabetische Probanden (männlich/weiblich: 167/185, Alter 49+/-13). Basierend auf den IDF-2005-Kriterien erfüllten 212 Personen die Kriterien 0, 1 oder 2 (kein metabolisches Syndrom) und 140 erfüllten die Kriterien 3, 4 oder 5 (metabolisches Syndrom). Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt (MS und Nicht-MS), die hinsichtlich Alter und gelegentlichem Blutdruck übereinstimmten. Alle unterzogen sich einer ambulanten 24-Stunden-Blutdruckmessung.

Ergebnisse: Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen MS und Nicht-MS hinsichtlich des gelegentlichen Blutdrucks (153/92+/-17/8 vs. 154/92+/-16/8 mmHg), des Alters (48+/-14 vs. 50+/-12 Jahre), des ambulanten 24-Stunden-Blutdrucks (131/82+/-14/10 vs. 133/82+/-14/9 mmHg), des Blutdrucks am Tag (135/86+/-14/11 vs. 137/85+/-14/9 mmHg), des nächtlichen Blutdrucks (122/74+/-15/11 vs. 124/74+/-15/10 mmHg), nächtlicher Blutdruckabfall (9+/-6 vs. 9+/-6 %), Blutdruck beim Aufstehen (131/82+/-20/15 vs. 135/82+/-21/15 mmHg), abendlicher Blutdruckanstieg (7+/-14 vs. 10+/-15 mmHg), Prozentsatz der Dipper (42,5 vs. 37,1 %) oder Prozentsatz der Nicht-Dipper (50,9 vs. 50,7 %). Signifikante Unterschiede zwischen Nicht-MS und MS wurden jedoch beim morgendlichen Blutdruckanstieg festgestellt (25+/-12 vs. 28+/-15 mmHg, p<0,03). Auch bei der Einteilung der Patienten in vier Gruppen nach MS-Scores (0/1, 2, 3 oder 4/5) wurden nur für den Blutdruck beim Aufstehen signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt (Gruppe 2 vs. 4/5, 132/79+/-21/15 vs. 140/84+/-10/15 mmHg). 140/84+/-10/15 mmHg, p<0,05; Gruppe 3 vs. 4/5, 131/81+/-20/15 vs. 140/84+/-20/15, p<0,005) und für den morgendlichen Blutdruckanstieg (Gruppe 0/1 vs. 4/5, 24+/-11 vs. 29+/-15 mmHg, p<0,003).

Schlussfolgerungen: Wir kommen zu dem Schluss, dass bei neu diagnostizierten Hypertonikern kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Schweregrad des metabolischen Syndroms und ambulanten Blutdruckdaten oder zirkadianen Schwankungen besteht. Die einzige gefundene Ausnahme war ein größerer morgendlicher Blutdruckanstieg bei Patienten mit MS, dessen Bedeutung als Determinante des kardiovaskulären Risikos durch weitere Studien geklärt werden muss.

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