Ziel:
Prospektive Evaluation von Therapieergebnissen undToxizität bei Chordomen und niedriggradigen Chondrosarkomen nachKohlenstoffionentherapie.
Patienten undMethodik:
Von September 1998 bis Dezember 2001 wurden 74 Patientenmit Chordomen und Chondrosarkomen bei der Gesellschaft fürSchwerionenforschung (GSI) mit Kohlenstoffionen bestrahlt.Sieben mit konventioneller Radiotherapie vorbestrahltePatienten, die eine Rebestrahlung mit reduzierterKohlenstoffionendosis erhielten, wurden von der Analyseausgeschlossen. Die Analyse umfasst 67 Patienten (44 Chordomeund 23 Chondrosarkome), die eine voll fraktionierteKohlenstoffionentherapie erhielten. Die tumorkonformeKohlenstoffionenapplikation erfolgte mittelsintensitätsgesteuerten Rasterscanverfahrens mit aktiverEnergievariation. Die dreidimensionale Bestrahlungsplanungbeinhaltete eine Intensitätsmodulation sowie eine biologischePlanoptimierung. Die mediane Dosis betrug 60 GyE im Zielvolumenund wurde an 20 aufeinander folgenden Tagen bei einer täglichenFraktionierung von 3,0 GyE appliziert.
Ergebnisse:
Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 15 Monate (3–46Monate). Die aktuarische lokale Kontrollrate nach 3 Jahren lagbei 100% für Chondrosarkome und bei 87% für Chordome. Einepartielle Tumorremission wurde bei 14/44 (31%) Chordompatientenund bei 4/23 (17%) Chondrosarkompatienten beobachtet. Dieaktuarische Gesamtüberlebensrate lag nach 3 Jahren bei 100% fürChondrosarkome und bei 89% für Chordome. Schwere Nebenwirkungen> CTC°III wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerungen:
Die Daten belegen die klinische Effektivität undSicherheit der Kohlenstoffionentherapie mit einem gescanntenKohlenstoffionenstrahl bei Patienten mit Chordomen undChondrosarkomen der Schädelbasis. Die Beobachtung vonTumorregressionen bei einer Dosis von 60 GyE weist darauf hin,dass die biologische Wirksamkeit der Kohlenstoffionen beiChordomen und Chondrosarkomen höher sein könnte als ursprünglichangenommen.