Möchten Sie einen überarbeiteten Schnitt vermeiden, um goldene Porträts mit Sonnenstrahlen und Streulicht zu erhalten? Gegen die Sonne zu fotografieren ist eine Herausforderung, aber mit drei Faktoren und ein bisschen Übung können Sie Ihre Gegenlichtaufnahmen ganz einfach verändern.
Foto von Tamas Somoskeoy
Eine der wichtigsten Regeln in der Elementarfotografie ist, nicht gegen die Sonne zu fotografieren. In der Regel erhält man dann entweder völlig überbelichtete Fotos oder einen dunklen und unbestimmten Schatten.
Wenn Sie jedoch das natürliche Gegenlicht kontrollieren können, erhalten Sie ausgezeichnete und dramatische Ergebnisse. Hier sind einige Beispiele für fesselnde Sommerporträts mit kräftigen Blitzen.
1/200, f/3.5, 70 mm
1/320, f/5.6, Belichtung + 1.3, 52 mm
1/80, f/5.6, Belichtung + 1,3, 68 mm
1/250, f/2.8, 70 mm
Die Beleuchtung verleiht dem Foto eine künstlerische Qualität, die es von Porträts mit flachen Blitzen abhebt. Der einzige Blitz, der verwendet wurde, ist das natürliche Licht der Sonne – es wurden keine fortschrittlichen Geräte, Studioblitze oder Blitzgeräte verwendet.
Ihr Modell muss nicht blinzeln, und die Haut kommt schön zur Geltung, ohne ungeschminkte Schatten im Gesicht. Hier sind drei Faktoren, die für das Endergebnis entscheidend sind:
POSITION DER SONNE
Es ist wichtig zu entscheiden, wo im Bild Sie die Sonne platzieren wollen – nur dann ist es möglich, die richtige Belichtung zu erzielen.
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten: Die Sonne hinter dem Modell, außerhalb des Rahmens oder in der eigentlichen Aufnahme. Die letzte Option ist die schwierigste, da es erheblich schwieriger wird, die Aufnahme zu komponieren.
Eine gute Alternative ist es, die Sonne knapp außerhalb des Rahmens oder teilweise hinter dem Modell zu platzieren:
1/640, f/2.8, Belichtung + 1, 70 mm
1/100, f/4.5, 48 mm
Es ist ratsam, den größten Teil der Sonne zu blockieren und zu viel Licht zu vermeiden. Um den gewünschten goldenen Umriss zu erzeugen, muss man nicht unbedingt die goldene Stunde abwarten, nämlich die erste oder letzte Stunde des Sonnenlichts am Tag.
Eine Nachmittagssonne, die noch recht hoch am Himmel steht, kann auch funktionieren:
1/250, f/4, 54 mm
Es ist von Vorteil, wenn das Objektiv im Schatten steht. Eine Streulichtblende ist bei Aufnahmen mit Gegenlicht nützlich.
Eine andere Möglichkeit ist, mit der linken Hand einen kleinen Schattenfleck für die Kamera zu schaffen. Das ist ehrlich gesagt eine ziemliche Herausforderung, daher ist ein natürlicher Schatten oder eine helfende Hand vorzuziehen. Wenn Sie Ihre Aufnahme komponiert und den richtigen Winkel gefunden haben, ist der nächste Schritt die Belichtung.
KAMERA EINSTELLUNGEN
Zuerst die Blende. Alle vorgestellten Fotos sind mit einer großen Blende aufgenommen, um das charakteristische Streulicht zu erzielen. Außerdem ergibt sich dadurch eine geringe Schärfentiefe. Die Blende variiert von f/2,8 bis maximal f/5,6.
Bei Aufnahmen mit starkem Gegenlicht sollte man unbedingt die manuellen Einstellungen verwenden. Das Bild muss deutlich überbelichtet sein, sonst wird das Modell völlig dunkel und der Hintergrund/Himmel richtig ausgeleuchtet.
Wählen Sie daher eine große Blende und experimentieren Sie mit der Verschlusszeit. Versuchen Sie, ein paar Aufnahmen mit den automatischen Einstellungen zu machen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo Sie mit dem Experimentieren beginnen sollten. Meistens schwankt sie zwischen 1/100 und 1/640 Sekunden.
Eine andere Möglichkeit, die richtige Verschlusszeit zu finden, besteht darin, das Licht mit der Spotmessung zu messen. Hier misst die Kamera nur einen kleinen Bereich des Fotos – zielen Sie auf Ihr Motiv und vermeiden Sie eine Unterbelichtung.
Zweitens: die Schärfe der Kamera. Eine der schwierigsten Aufgaben bei der Aufnahme des perfekten Porträts im Gegenlicht ist die Kontrolle des Fokus. Kameras mögen es nicht, gegen die Sonne zu fotografieren – oft funktioniert der Autofokus überhaupt nicht.
Man schaut vielleicht in den Sucher, um festzustellen, dass man völlig geblendet ist und sein Motiv nicht sehen kann. Das ist eines der größten Probleme beim Fotografieren mit Gegenlicht.
Geben Sie den Versuch auf, es mit Autofokus zu schaffen; es ist ein extrem zeitaufwändiger Prozess. Bitten Sie entweder Ihr Modell, die Sonne zu verdecken und den Autofokus richtig einzustellen, damit Sie auf manuell umschalten können, oder versuchen Sie einfach, den Fokus einzustellen und einen festen Abstand zum Modell einzuhalten.
Drittens: Halten Sie den ISO-Wert so niedrig wie möglich. Es gibt genügend Licht, mit dem Sie arbeiten können. Alle hier gezeigten Fotos wurden mit ISO 100 aufgenommen.
Die Nachbearbeitung
Längst nicht alle Ihre Aufnahmen werden perfekt fokussiert und richtig belichtet sein. Das Wichtigste ist, dass Sie Ihren goldenen Umriss, Sonnenstrahlen oder Linsenreflexe in der Aufnahme haben. Mit ein paar einfachen Photoshop-Bearbeitungen können Sie die Belichtung anpassen und die Lichtreflexe verstärken.
Nehmen Sie immer im RAW-Format auf, um die besten Bearbeitungsmöglichkeiten zu haben.
Hier ist ein Beispiel für ein unbearbeitetes Foto mit der Sonne knapp außerhalb des Rahmens. Die Sonnenstrahlen und Lichtreflexe sind deutlich zu erkennen, aber dem Foto fehlt es an Kontrast und Farbe.
1/100, f/4.5, Belichtung – 1, 32 mm
1. Licht und Kontrast. Passen Sie das Licht mit Hilfe von Kurven an. Erhöhen Sie die Lichter und verstärken Sie auch die Schatten, um einen lebendigen Kontrast zu erzeugen:
2. Farben. Experimentieren Sie mit „Farbbalance“ und „Kurven“, um den gewünschten Farbton zu erreichen. Intensivieren Sie zum Beispiel Gelb und Samt.
3. Brennen/Abwedeln. Machen Sie Ihr Foto noch fesselnder, indem Sie die Linsenreflexe und Sonnenstrahlen abwedeln. Schwärzen Sie auch einige der Gesichtszüge des Models ab. Danach brennen Sie die Ecken des Fotos und kontrastarme Bereiche aus. Das Endergebnis:
Die Techniken sind recht einfach, aber es braucht natürlich etwas Übung. Fangen Sie an zu experimentieren und es wird Ihnen gelingen, diese lebendigen Porträts mit einer starken Atmosphäre zu schaffen.
Danke fürs Lesen! Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit der Gegenlichtfotografie in den Kommentaren mit, und teilen Sie diesen Beitrag gerne mit Ihren Freunden!
Über die Autorin: Greta Tuckute ist eine achtzehnjährige Fotografin, die derzeit in Dänemark lebt. Hauptsächlich fotografiert sie Porträts und Reisen. Liebt Kunst, Seen, Kaffee, Bücher und Sport. Sie möchte die Welt erleben. Du kannst ihre Website besuchen und sie auf Facebook finden.