Påsk (Ostern) in Schweden ist wie überall auf der Welt: Eier, Frühlingshühner, schlappohrige Hasen und Narzissen! Es gibt allerdings ein paar seltsame Zusätze…
Das Wort „påsk“ kommt vom hebräischen Wort „pesah“, was „vorübergehen“ bedeutet. In Schweden wird der Beginn von påsk traditionell mit dem Bemalen von Eiern und Kindern gefeiert, die sich als Osterhexen (påskkärring) verkleiden und von Tür zu Tür gehen, um Süßigkeiten zu sammeln (Halloween, nicht wahr?). Dieser Brauch ist eine Mischung aus alten heidnischen und orthodoxen Traditionen, die bis in die 1500er Jahre zurückreichen. Man glaubte, dass die Hexen am Gründonnerstag (skärtorsdagen) über Schweden flogen und sich auf einem Berg namens Blåkulla versammelten, um mit dem Teufel zu feiern.
Ein weiteres Frühlingsfest, Walpurgis (Valborg), am 30. April, bedeutet den Beginn des wahren Frühlings und wird traditionell mit Lagerfeuern und gemeinschaftlichen Frühjahrsputzaktionen begangen. Das Alte wird entrümpelt und das Neue eingeläutet. Viele Schweden machen sich zum ersten Mal seit der Winterpause auf den Weg in ihre Sommerhäuser, um sich auf den kommenden Frühling und Sommer vorzubereiten.
Påskris
Påskris c/o Pinterest
Påskris ähneln dem traditionellen Osterbaum und werden oft mit kleinen Ornamenten oder handbemalten ausgeblasenen Eiern geschmückt. Die direkte Übersetzung von „påskris“ ist eigentlich Osterreis und geht auf die Tradition der „fastlagsris“ aus dem Jahr 1600 zurück. Fastlagsris waren Stöcke, mit denen der Familienvater am Faschingsdienstag und Karfreitag die Familienmitglieder auspeitschte, um sie an das Leiden Christi zu erinnern. Die puritanischen Traditionen der 1600er Jahre wichen den spielerischen Traditionen der 1700er Jahre. Kinder schmückten Stöcke mit buntem Reis, Bändern und Papierblumen. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelten sich die bunten Stöcke zu den heutigen påskris, den gefiederten Stöcken.
Die modernen påskris haben sich mit der amerikanischen Tradition des Osterbaums vermischt. Der moderne schwedische Ostertisch ist gefüllt mit wunderschön gestalteten Osterbäumen, påskris, påskgodis und fein dekorierten Papiereiern.
Estabild, c/o Pinterest
Påskbord
Wie bei jedem schwedischen Feiertag oder „Fest“ spielen Essen und Trinken eine große Rolle bei den Feierlichkeiten. Sill (eingelegter Hering) ist das beliebteste Essen, und wenn man einen Schweden fragt, was Ostern bedeutet, sagt er bestimmt „Sill och nubbe“. Nubbe sind kleine Flaschen mit Schnaps/Aquavit/Feuerwasser, die die meisten Schweden zu jedem Fest mitbringen, wie eine reisende Minibar.
Wenn Sie also zu einem „påskbord“ eingeladen sind, stellen Sie sich auf das traditionelle „helan går“ um den Tisch herum und das Teilen der Speisen in Buffetform ein.
Påsk für Kinder
Påskkärring c/o Skansen 2017
Historisch gesehen geht es bei påsk in Schweden nicht um Ostereiersuchen, Ostermützenwettbewerbe und Eierrollen. Für schwedische Kinder geht es eher darum, sich als påskhäxa/påskkärring mit Omas alter Schürze und Kopftuch zu verkleiden, påskris zu verzieren, Eier zu bemalen und die Dekoration für das påskbordet vorzubereiten. Und, was natürlich am wichtigsten ist, alle Godis in ihren Påskägg zu essen.
Es ist recht einfach, hohle Schokoladeneier in Schweden zu finden. Obwohl sie nicht traditionell sind, werden sie immer häufiger verwendet. In Schweden sind die påskäggs normalerweise schön verziert, aus Pappmaché und hohl. Man füllt jedes Ei bis zum Rand mit Süßigkeiten und anderen süßen Leckereien und verschenkt sie an seine Lieben.
In den letzten Jahren sind auch Ostereiersuchen oder „påskjakt“-Veranstaltungen beliebter geworden, ein westlicher Einfluss, und werden in der Regel von Gemeinden und Kommunen organisiert.