Virtual-Reality-Therapie: eine wirksame Behandlung für psychische Störungen

Verhaltenstherapeutische Techniken zur Behandlung von Phobien beinhalten häufig eine abgestufte Exposition des Patienten gegenüber angstauslösenden Reizen (systematische Desensibilisierung). Bei der Anwendung der systematischen Desensibilisierung zeigen Forschungsberichte jedoch, dass viele Patienten Schwierigkeiten haben, sich die vorgeschriebene angstauslösende Szene vorzustellen. Sie zeigen auch eine starke Abneigung gegen das Erleben realer Situationen. In diesem Kapitel wird die Virtual Reality Therapy (VRT) beschrieben, ein neuer therapeutischer Ansatz, mit dem sich einige der Schwierigkeiten bei der traditionellen Behandlung von Phobien überwinden lassen. Die VRT kann, wie die derzeitigen imaginalen und in vivo-Modalitäten, Stimuli erzeugen, die in der Desensibilisierungstherapie eingesetzt werden können. Wie die systematische Desensibilisierungstherapie kann die VRT Stimuli für Patienten liefern, die Schwierigkeiten haben, sich Szenen vorzustellen und/oder zu phobisch sind, um reale Situationen zu erleben. Im Gegensatz zur systematischen Desensibilisierung in vivo kann die VRT in der Privatsphäre eines Raumes durchgeführt werden, so dass die Öffentlichkeit nicht in Verlegenheit gebracht und die Vertraulichkeit des Patienten nicht verletzt wird. Die VRT kann Stimuli erzeugen, die viel stärker sind als die Standard-In-vivo-Techniken. Da die VRT unter der Kontrolle des Patienten stattfindet, erscheint sie sicherer als die In-vivo-Desensibilisierung und gleichzeitig realistischer als die imaginäre Desensibilisierung. Schließlich bietet die VRT den Vorteil einer größeren Effizienz und Wirtschaftlichkeit bei der Durchführung der systematischen Desensibilisierung in vivo in der Praxis des Therapeuten. In diesem Kapitel wird auch beschrieben, wie die virtuelle Realität bei der Behandlung spezifischer Phobien eingesetzt werden kann: Flugangst, Höhenangst, Angst vor bestimmten Situationen (z. B. eine dunkle Scheune, eine geschlossene Brücke über einen Fluss und die Anwesenheit eines Tieres in einem dunklen Raum) und Angst vor öffentlichen Auftritten.

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