29.12.2020
In Nigerias größter Stadt ist das Leben ohne sauberes Wasser, Strom und sanitäre Anlagen für Millionen von Menschen Realität. Können die Lebensbedingungen verbessert und gleichzeitig die Kohlenstoffemissionen reduziert werden?
Projektziel: Im Rahmen des Pariser Abkommens sollen neun afrikanische Megastädte Unterstützung erhalten, um Emissionen zu reduzieren und langfristige Klimaschutzpläne zu entwickeln. In Lagos arbeitet die C40 Cities Climate Leadership Group mit Justice & Empowerment Initiatives (JEI) und der Nigerian Slum/Informal Settlement Federation zusammen, um Slums in diese Pläne einzubeziehen. Sie setzen sich seit langem für bessere Lebensbedingungen der Slumbewohner ein und arbeiten an der Bereitstellung von Abwasser- und Energiesystemen. Jetzt arbeiten sie auch zusammen, um Daten zu sammeln, die zur Gestaltung des Klimaaktionsplans der nigerianischen Hauptstadt beitragen sollen.
Projektdauer: Das vierjährige Projekt wird im Juni 2021 abgeschlossen
Projektförderung: Das Bundesumweltministerium unterstützt das Projekt mit 3,7 Millionen Euro (4,5 Millionen Dollar) über seine Internationale Klimaschutzinitiative
Armut und fehlende Grundversorgung machen vielen Familien im Lagos-Viertel Ago Egun Bariga das Leben schwer. Die Anwohnerin Kehinde Samuel und ihre vier Kinder haben keinen Zugang zu Strom oder Gas. Wenn sie Strom brauchen, benutzen sie Generatoren, die gesundheits- und klimaschädliche Emissionen freisetzen.
Eine der Herausforderungen bei der Verbesserung des Zugangs zu grundlegenden Dienstleistungen besteht darin, dass die städtischen Behörden nicht wissen, wie die Einwohner Brennstoffe verwenden und was ihre Entscheidungen beeinflusst. Um hier Abhilfe zu schaffen, führte das C40-Projekt eine Umfrage durch und stellte fest, dass die Hauptgründe dafür, dass die Menschen keine sauberen Energiequellen nutzen, ein Mangel an Informationen und finanziellen Mitteln sind.
Aus diesem Grund arbeitet die Justice and Empowerment Initiatives, eine lokale Basisorganisation, mit C40 zusammen, um den Menschen beizubringen, wie sie Solarpaneele und Solar-Straßenlaternen bauen können.
Das schmutzige Wasser im Slum, das auf das Fehlen geeigneter sanitärer Anlagen zurückzuführen ist, stellt eine weitere große Herausforderung für die Stadtentwicklung und ein Gesundheitsrisiko für die Bewohner dar. Das Projekt unterstützt auch die Einrichtung von Bio-Fill-Toiletten, die als oberirdische Kompostierungssysteme funktionieren.
Ein Film von Fred Muvunyi