Bei portaler Hypertension ist der Shunt von Blut aus der Leber in das systemische Venensystem ein Mechanismus zur Senkung des Pfortaderdrucks.
Spontane portal-systemische Kollateralkreisläufe (auch Varizen genannt) entstehen durch die Erweiterung bereits bestehender Anastomosen zwischen dem portal- und systemischen Venensystem. Diese sind jedoch nicht ausreichend, um den Pfortaderdruck zu normalisieren.
Die wichtigsten Stellen für Kollateralvenen sind:
- distaler Ösophagus: linke Magenvene (Koronarvene) & kurze Magenvenen zu distalen Ösophagusvenen (Azygos-System)
- nackter Bereich der Leber: durch das Zwerchfell
- Retroperitoneum: Vena mesenterica superior/Splenicusvene zu retroperitonealen/lumbalen Venen zur linken Nierenvene (Vena cava inferior)
- vordere Bauchwand: Vena paraumbilicalis zu den subkutanen periumbilikalen Venen (Caput Medusae) und den epigastrischen Venen (Vena epigastrica superior und inferior)
- oberer Analkanal: Vena rectalis superior (von Vena mesenterica inferior) zu Vena rectalis mid und inferior (von Vena iliaca interna). Diese bilden Hämorrhoiden.