Fütterungsverhalten und Kinematik des Kleinen Elektrorochens, Narcine brasiliensis (Elasmobranchii: Batoidea)

Das Vorstehen des Kiefers ist ein wichtiges funktionelles Motiv bei der Fischfütterung und kann während des Öffnens oder Schließens des Mauls auftreten. Diese zeitliche Variation wirkt sich auf die Rolle aus, die die Kieferprotrusion beim Erfassen und Verarbeiten von Beute spielt. Der Kleine Zitterrochen Narcine brasiliensis ist ein benthischer Elasmobranchier (Batoidea: Torpediniformes) mit einer extremen und einzigartigen Methode des Beutefangs. Die Fütterungskinematik dieser Art wurde mithilfe von Hochgeschwindigkeitsvideografie und Druckübertragung untersucht. Der Rochen fängt seine Nahrung, indem er seine Kiefer bis zu 100 % der Kopflänge (etwa 20 % der Scheibenbreite) unter das Substrat vorschiebt und einen Unterdruck im Mund erzeugt (< oder = 31 kPa), um Würmer in sein Maul zu saugen. Die Nahrung wird durch wiederholte, oft asymmetrische Ausstülpungen der Kiefer (> 70 Grad Abweichung von der Mittellinie) weiter aus dem aufgenommenen Sediment herausgefiltert, während der Sand aus den Spirakeln, den Kiemen und dem Mund ausgestoßen wird. Der ausgeprägte Rammantrieb beim Fang (Kiefervorwölbung) bringt das Maul nahe genug an die Nahrung heran, um eine Saugnahrung zu ermöglichen. Aufgrund der anatomischen Kopplung der Kiefer erfolgt das Vorschieben des Oberkiefers in der Expansionsphase (anders als bei den meisten Elasmobranchiern und ähnlich wie bei Knochenfischen), und auch die Bewegung ist biphasisch (langsames Öffnen, schnelles Öffnen), ähnlich wie bei Tetrapoden. Die morphologischen Beschränkungen, die diesen einzigartigen Ausstülpungsmechanismus ermöglichen, einschließlich gekoppelter Kiefer und eines engen Spaltes, können die Saugleistung erhöhen, schränken aber wahrscheinlich auch den Umfang der Nahrung stark ein.

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