Interleukin 3: vom koloniestimulierenden Faktor zum pluripotenten immunoregulatorischen Zytokin

IL-3 ist am besten als multikoloniestimulierender Faktor bekannt, der von T-Zellen, Mastzellen und Eosinophilen produziert wird. Aufgrund seines breiten Spektrums an hämopoetischer Wachstumsfaktoraktivität ist die Rolle von IL-3 bei der Homöostase von Leukozyten offensichtlich, obwohl die genauen Mechanismen dieses Prozesses noch nicht geklärt sind. Die Tatsache, dass aktivierte T-Helferzellen eine der stärksten IL-3-Quellen sind, lässt auf eine zusätzliche Rolle von IL-3 bei der Regulierung der Immunantwort schließen. Obwohl das Vorhandensein von IL-3-Rezeptoren auf Monozyten nachgewiesen wurde, war die Rolle von IL-3 bei der Regulierung von Makrophagenfunktionen bis vor kurzem nicht klar. Wir haben ein einzigartiges Spektrum an makrophagenaktivierenden Eigenschaften von IL-3 nachgewiesen, das sich von dem von IFN gamma, IL-4 und anderen CSFs unterscheidet. Zu diesen neuartigen makrophagenaktivierenden Eigenschaften von IL-3 gehört seine Fähigkeit, die Expression von Ia-Antigenen und Mitgliedern der Beta-2-Integrin-Familie (z. B. CD11a/CD18) direkt zu induzieren sowie zur Regulierung der Zytokinproduktion (IL-1, IL-6 und TNF alpha) beizutragen. Darüber hinaus beobachteten wir eine signifikante Synergie zwischen IL-3 und IFN gamma bei der Induktion von Ia und LFA-1 sowie zwischen IL-3 und LPS bei der Induktion von Ia und Makrophagenzytokinen. Unsere Daten deuten darauf hin, dass IL-3 über die Regulierung von Ia, Beta-2-Integrinen und Makrophagenzytokinen zur Kontrolle der Antigenpräsentationskapazität (AP) von Makrophagen beitragen kann. Es ist auch möglich, dass der unterschiedliche Aktivierungszustand der Makrophagen, den wir nach ihrer Induktion mit IL-3, IFN gamma oder IL-3+IFN gamma nachgewiesen haben, zur Entwicklung funktionell unterschiedlicher AP-Zellen führt. Weitere immunregulatorische Eigenschaften von IL-3 wurden von Kimoto und Kollegen in vivo beobachtet, als die Verabreichung von IL-3 zu einer tiefgreifenden Verstärkung der T-Zell-abhängigen Immunantwort führte, ohne dass sich die Antikörperantwort auf T-Zell-unabhängige Antigene veränderte. Sowohl in vitro- als auch in vivo-Daten deuten also auf eine immunregulierende Rolle von IL-3 bei der Entwicklung der Immunantwort hin, höchstwahrscheinlich über seine Wirkung auf die antigenpräsentierenden Zellen (Makrophagen). In dieser Übersicht werden die Belege für eine Reihe von immunregulatorischen Eigenschaften von IL-3 zusammengefasst und die Wirkmechanismen von IL-3 erörtert.

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