Hintergrund: Haarausfall ist bei Patienten mit einer HIV-1-Infektion häufig, und bei schwarzen Patienten kann dieser Verlust mit einer Glättung einhergehen. Mögliche Ursachen sind bei Patienten mit HIV-1 häufig vorhanden. Zu diesen Ursachen gehören die chronische HIV-1-Infektion selbst und wiederkehrende Sekundärinfektionen, Ernährungsmängel, immunologische und endokrine Dysregulationen sowie die Einnahme mehrerer Medikamente. Über histopathologische Merkmale wurde bei diesen Patienten jedoch nur selten berichtet.
Zielsetzung: Ziel war es, die Veränderungen in den Haaren einer Gruppe dieser Patienten zu bewerten und die lichtmikroskopischen und ultrastrukturellen Veränderungen in den Haaren sowie die histologischen Veränderungen in der Kopfhaut zu identifizieren.
Methoden: Bei 10 Patienten mit einer HIV-1-Infektion im Spätstadium wurden Haare ausgezupft und unter dem Rasterelektronenmikroskop untersucht. Außerdem wurden Biopsieproben der Kopfhaut sowohl in vertikalen als auch in transversalen Schnitten untersucht.
Ergebnisse: Alle Patienten hatten telogenes Effluvium. Im Follikelepithel der oberen äußeren Wurzelscheide wurden zahlreiche apoptotische oder nekrotische Keratinozyten sowie ein leichtes bis mäßiges perifollikuläres mononukleäres Zellinfiltrat festgestellt, das häufig Eosinophile enthielt. Eine variable Dystrophie der Haarschäfte war ebenfalls ein einheitliches Merkmal.
Schlussfolgerung: Obwohl das telogene Effluvium eine häufige Reaktion auf ein breites Spektrum biologischer Belastungen ist, können das Vorhandensein von apoptotischen oder nekrotischen Keratinozyten im oberen Ende des äußeren Wurzelscheideepithels und die Dystrophie der Haare Marker für Haarausfall bei Patienten mit HIV-1-Infektion sein.