Medizinische Definition von Grabenfieber

Grabenfieber: Eine von Körperläusen übertragene Krankheit, die erstmals in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs erkannt wurde, als schätzungsweise mehr als eine Million Menschen in Russland und an den Fronten in Europa davon betroffen waren. Das Grabenfieber war auch im Zweiten Weltkrieg ein großes Problem beim Militär und tritt endemisch in Mexiko, Afrika, Osteuropa und anderswo auf.

Das städtische Grabenfieber tritt heute unter Obdachlosen und Alkoholikern auf. Ausbrüche wurden z. B. in Seattle, Baltimore (unter injizierenden Drogenkonsumenten), Marseille (Frankreich) und Burundi dokumentiert.

Die Ursache des Grabenfiebers ist Bartonella quintana (auch Rochalimaea quintana genannt), ein ungewöhnlicher Rickettsienorganismus, der sich im Darm der Körperlaus vermehrt. Die Übertragung der Rickettsien auf den Menschen kann durch Einreiben von infiziertem Lauskot in die abgeschürfte Haut oder in die Bindehaut (das Weiße der Augen) erfolgen.

Die Krankheit verläuft klassischerweise mit 5-Tage-Fieber. Der Beginn der Symptome ist plötzlich mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Rücken- und Beinschmerzen und einem flüchtigen Ausschlag.

Die Genesung dauert einen Monat oder länger. Rückfälle sind häufig.

Der Organismus (B. quintana), der das Grabenfieber verursacht, wurde auch für eine Krankheit namens bazilläre Angiomatose bei HIV-Infizierten und für eine Infektion des Herzens und der großen Gefäße (Endokarditis) mit Blutstrominfektion verantwortlich gemacht.

Das Grabenfieber wird auch Wolhynia-Fieber, Schienbeinfieber, Quintan-Fieber, Fünftagefieber, Maas-Fieber, His-Krankheit, His-Werner-Krankheit, Werner-His-Krankheit genannt.

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