Ich denke, dass der größte Unterschied die Disziplin war. Wenn man als Kind der 60er Jahre in der Schule etwas falsch machte und erwischt wurde, konnte man leicht mit einem Schlag auf die Hand oder das Bein mit einem Lineal, einem Rohrstock oder manchmal sogar einem Schuh rechnen. Harte Strafen waren keine Seltenheit und führten oft zu sehr gut geführten Klassen. Wenn man das Glück hatte, ohne eine Ohrfeige davonzukommen, waren 5000-Wörter-Aufsätze oder ein Brief an die Eltern an der Tagesordnung.
Nicht nur die Bestrafungen waren anders. Es gab keine staatlichen Vorschulen oder Kindergärten, was bedeutete, dass der erste Schultag eines 5-Jährigen oft der erste Tag war, an dem es von seiner Mutter getrennt war. Dies führte zu einem sehr emotionalen Start in das Schulleben.
Doch mit täglichen Aktivitäten wie dem „Musik- und Bewegungsprogramm“, bei dem die Kinder auf Anweisungen aus dem Radio hüpften, tanzten und sangen, wurde die Situation schnell verbessert. Es gab auch ein „Mitsingprogramm“ mit Liedern wie „Oh Löt, Löt, willst du mich nicht heiraten“ und „Michael Finnegan“
In den Schulen der 1960er Jahre gab es keine Sportkleidung, alle Sportarten wurden in Hosen und Westen ausgeübt, was einen großen Unterschied zu heute darstellt. Allerdings gab es für die jüngeren Kinder Schulmilch und Obst, was einige Schulen auch heute noch tun.