Smashing Pumpkins rocken das Xcel Energy Center mit nostalgischer Grandezza

Obwohl die ursprünglichen Smashing Pumpkins-Mitglieder James Iha und Jimmy Chamberlain auf der Bühne standen, war von Anfang an klar, dass es sich um ein Billy Corgan-Showcase handelte. Auf riesigen Videoleinwänden wurden oft alte Fotos von Corgan gezeigt, manchmal in Kombination mit älteren Bandclips aus der Vergangenheit oder Kubrick-esken Balletttänzern mit geschminkten Augen und finsterem Grinsen.

Corgan stand allein und eröffnete die Show mit „Disarm“ vom 1993er Meisterwerk der Band, „Siamese Dream“. Von da an rockten die Smashing Pumpkins die fast ausverkaufte Halle im Xcel Energy Center in St. Paul mit drei weiteren Stunden Musik. Nach fünf Songs zog sich Sänger Billy Corgan einen Kapuzenumhang über und sang David Bowies Klassiker „Space Oddity“ von der Spitze einer Treppe in der Bühnenmitte hinter den übrigen Bandmitgliedern. Mit einem Wirbel galaktischer Szenen auf den Bildschirmen hinter Corgan war dies ein denkwürdiges Erlebnis der Show.

In der Mitte der Show war es offensichtlich, dass die Band sich auf einen Marathon und nicht auf einen Sprint eingestellt hatte. Nur selten wurde die Dynamik der Songs zu neuen Höhen getrieben. Vielmehr waren es die subtilen Nuancen, die bestimmte Stücke mal mehr, mal weniger fesselnd machten. „Soma“ war wunderschön, und „Cherub Rock“ war schwer und fantastisch. Gegen Ende des Sets war „Beginning is the End is the Beginning“ aus dem Soundtrack zum Batman & Robin-Film von 1997 düster und fantastisch. Corgan trug wieder einen Umhang und sang vom Rand der Bühne aus, während die Lichter in ein rotes und schwarzes Licht getaucht wurden.

Danach kam die Hit-Single „Bullet With Butterfly Wings“ vom klassischen 1995er Album Mellon Collie and the Infinite Sadness, die ein wenig an Energie verlor. Vielleicht lag es daran, dass es ein Sonntagabendkonzert war, oder daran, dass diese Shiny and Oh So Bright Tour schon durch viele Städte gegangen ist, aber diese Show im Xcel schien in einem Gang stecken zu bleiben. Es ging zwar immer vorwärts, aber die Energie schwankte nicht sehr. Es war dennoch eine sehr gute Show voller 90er-Rock-Nostalgie und großartiger Songs. Das einzige, was wirklich fehlte, war Originalmitglied D’Arcy Wretzky am Bass.

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