Tianjin-Massaker

Tianjin-Massaker, (21. Juni 1870), in Tianjin (Tientsin), China, gewalttätiger Ausbruch chinesischer fremdenfeindlicher Gefühle, der beinahe einen internationalen Krieg auslöste und das Ende der „kooperativen Politik“ zwischen China und den westlichen Vertragsmächten signalisierte. Vor dem Vorfall kursierten in Tianjin Gerüchte, dass die französischen Schwestern der Nächstenliebe chinesische Kinder entführen und verstümmeln würden. Die Feindseligkeit nahm zu, und am 21. Juni schoss der französische Konsul, Henri Fontanier, in eine Menge prominenter lokaler Vertreter, verfehlte dabei den Bezirksrichter, tötete aber seinen Diener; sofort wurden der Konsul und etwa 20 weitere Personen, meist Franzosen, vom Mob getötet und verstümmelt.

Aus Paris und Rom kamen Forderungen nach harter Bestrafung. Europäische Kriegsschiffe wurden nach Tianjin entsandt, und chinesische Truppen wurden auf Kampfstationen aktiviert. Erst nach der Hinrichtung von 16 Chinesen auf Druck der Westmächte und der Entsendung einer offiziellen Mission, die sich bei Frankreich entschuldigen sollte, wurden die Feindseligkeiten abgewendet.

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