Touristen tragen mit ihren Ausgaben zum Wohlstand in New York bei. Allerdings machen Deutsche dabei oft aus Unwissenheit Fehler: Sie geben Trinkgeld wie zu Hause, nämlich als kleinen Bonus für besonders nette Bedienung.
In New York dagegen ist der tip oft das Honorar dafür, dass man überhaupt bedient wird.
New Yorker Restaurants müssen Kellnern, busboys (die Wasser nachfüllen und Teller abräumen) und Bartendern zwar theoretisch den Mindestlohn von 9 Dollar pro Stunde zahlen, dürfen dem Gesetz zufolge davon aber 4 Dollar abziehen, sofern im Durchschnitt 5,05 Dollar Trinkgeld pro Stunde eingehen. Auch für Mahlzeiten und Ähnliches wird Geld vom Lohn abgezogen. Das heißt, im Prinzip verdienen Servicekräfte in New York ihr Geld so gut wie ausschließlich aus dem Trinkgeld. Das gilt auch für Hotelpersonal wie Zimmermädchen.
Taxifahrer müssen vom regulären Fahrtpreis erst einmal eine Taximiete an den Garagenchef abdrücken. Und so weiter. Deshalb sollte man in New York stark umdenken, wenn es ans Trinkgeld geben geht – und immer einige Ein-Dollar-Scheine zur Hand haben. Geben sollte man mindestens:
o Im Restaurant: 20 Prozent (Faustregel: die auf der Rechnung aufgeführte tax – die Umsatzsteuer von 8,875 Prozent – verdoppeln und aufrunden)
o Im Taxi: 20 Prozent (Faustregel s. o.)
o In der Bar/im Club: 1 bis 2 Dollar pro Drink, 1 Dollar für Garderobiere
o Im Hotel: für den Zimmerservice 2 bis 5 Dollar pro Tag; darauf achten, dass es deutlich als Trinkgeld erkennbar ist (z. B. in einen Hotelumschlag mit der Aufschrift „To housekeeping, thank you“ stecken), dem Kofferträger oder Taxi-Heranrufer 1 bis 2 Dollar in die Hand drücken.
Eine Restaurantrechnung sollte man stets genau studieren. An typischen Touristenattraktionen greift das Personal aus Frust zuweilen zu einem Trick, wenn es einen Akzent hört: Es schlägt das Trinkgeld auf die Rechnung auf. Dieser Betrag ist als tip oder gratuity dann schon darauf aufgeführt. Ohnehin üblich ist diese Regelung in Restaurants bei Gruppen ab sechs Leuten. Auch beim Zimmerservice im Hotel ist das Trinkgeld oft schon auf der Rechnung aufgeführt.